Systemische
Sexualtherapie

Lernen ist ein lebenslang stattfindender Prozess – das gilt auch für den Bereich der Sexualität.

In der Sexualtherapie betrachten wir Ihre Fragestellungen, die im sexuellen Leben von Ihnen selbst oder Ihnen als Paar eine Rolle spielen.

Ziel ist unter anderem, ihre individuelle und/oder paarbezogene Entwicklungsgeschichte im Bereich Sexualität, mit allen damit verbundenen Bedeutungen und Vorstellungen, zum Thema und Ansatzpunkt von positiven Entwicklungen und Veränderungen zu machen.

Die Erkenntnis „Lebenslanges Lernen“ bezieht sich nach meinem Standpunkt auch auf die Sexualität. Jede/r wird als sexuelles Wesen geboren, dies bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass Sex, der individuell zu einem passt und den man sich wünscht, ein Selbstläufer ist. Die Betrachtung neuer Perspektiven, das Aufräumen mit sexuellen Mythen und das Überprüfen der eigenen Ideen, was „normale“ Sexualität bedeutet, können wichtige Aspekte des sexualtherapeutischen Prozesses sein.

Für Paare scheint es bedeutsam, über ihre unterschiedlichen sexuelle Vorstellungen und Wünsche miteinander in Kontakt zu kommen, um das gegenseitige Verstehen und die Akzeptanz für Unterschiede zu erhöhen und leidvolle Kommunikations- und Interaktionsmuster zu unterbrechen.

Es kann sein, dass ich während einer Sitzung Übungen oder eine Aufgabe für Einzelne oder Paare vorschlage. Diese werden in der Sitzung konkret erklärt und vorbesprochen, werden jedoch in Ruhe ausschließlich zu Hause ausprobiert. Die Übungen unterstützen Sie in der Zeit zwischen den Sitzungen, das Besprochene durch praktisches Tun auch auf die Handlungsebene zu bringen.

Mögliche konkrete Themen in der Sexualtherapie:

Probleme mit der sexuellen Funktion –  das können Schwierigkeiten mit der Erregung und/oder dem Orgasmus sein. Bei Männern kann dies Erektionsprobleme oder ein vorzeitiger bzw. verzögerter Samenerguss bedeuten. Bei Frauen kann sich dies in Schmerzen beim Sex/Geschlechtsverkehr oder in Vaginismus (dem reflexartige Verkrampfen der Beckenbodenmuskulatur) äußern. Oder Frauen beklagen für sich „nicht kommen zu können“, also keinen Orgasmus zu erleben.

Zu Problemen mit der sexuellen Funktion zählen auch ein Mangel oder das Ausbleiben an sexuellem Verlangen (sexuelle Unlust) sowie eine durchaus gelebte, aber als unbefriedigend erlebte Sexualität, obwohl der Körper „funktioniert“.

Auch ein gesteigertes sexuelles Verlangen (umgangssprachlich „Sexsucht“ oder „Pornosucht“), das die Betreffenden als störend oder den Alltag einschränkend empfinden, kann ein möglicher Grund sein, sich Unterstützung zu suchen.

Neben der monogamen Liebesbeziehung gibt es auch Beziehungsmodelle, in denen Liebe und/oder Sexualität mit zwei oder mehr Partner*innen gelebt werden (z.B. Offene Beziehung, Swingen, Polyamorie).

So kann zum Beispiel der auftauchende Wunsch bei einer der Partner*innen, eine bisher monogame Beziehung in irgendeiner Form zu öffnen, Zündstoff mit sich bringen: Fragen und Unsicherheiten, die das Paar miteinander klären und aushandeln muss.

Auch in einer bereits offenen oder polyamouröse Beziehung können spezifische Themen, wie zum Beispiel Eifersucht oder eine (vermeintliche) Priorisierung einer Partner*in, oder unspezifische Themen, wie Konflikte untereinander oder sexuelle Schwierigkeiten, auftauchen, für die die Partner*innen therapeutische Unterstützung in Anspruch nehmen möchten.    

Das „Fremdgehen“ kann oft weitreichende Folgen wie Vertrauensverlust, tiefe Verletzungen oder Auswirkungen auf die Paarsexualität nach sich ziehen, die die Partnerschaft ins Wanken bringen können.  Oft können Paare danach nicht einfach „zur Tagesordnung“ übergehen, sondern es geht darum, einen Umgang mit den Folgen zu finden und gegebenenfalls neue Positionen zu bestimmen und auszuhandeln.

Der Wunsch nach mehr Lust/Erotik oder Intimität während sexueller Begegnungen bzw. das Entdecken und Weiterentwickeln des eigenen sexuellen Profils und Potentials als Einzelne/r oder als Paar.

Eine Unbefriedigende oder konfliktreiche Sexualität in Paarbeziehungen kann durch Unterschiede im Begehren oder durch unterschiedliche sexuellen Wünsche und Vorlieben der Partner*innen entstehen, so dass beide sexuell kaum mehr in Kontakt miteinander treten können.

Bei Fragestellungen zum oder Schwierigkeiten im Umgang mit BDSM, Fetischen, Kinks und anderen Sexualpraktiken / sexuellen Phantasien.

Fragen in Bezug auf die eigene sexuelle Identität oder das eigene sexuelle Profil. Wunsch nach Weiterentwicklung der eigenen bisher gelebten Sexualität.  

Lebensereignisse, die die Sexualität beeinflussen können, sind z.B. die Geburt eines Kindes bzw. die ersten Jahre als Familie mit kleinen Kindern, körperliche sowie psychische Krankheiten oder auch das Erleben von (sexueller) Gewalt und deren Folgen.

Die Möglichkeit des Auslebens von Sexualität in den späteren Lebensjahren, und die Lust und das Bedürfnis danach, dringt immer mehr in das Bewusstsein vieler Menschen und wirft Fragen auf. Durch altersbedingte körperliche Veränderungen kann die sexuelle Funktion bei Männern und Frauen herabgesetzt sein, aber auch die sexuellen Bedürfnisse können sich verändern.

Darüber hinaus gibt es auch unspezifischere Themen für eine Sexualtherapie wie Leistungs- und Versagensängste, Verunsicherung oder Scham in Bezug auf sexuelle Aktivitäten oder Wünsche.

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